Paywall: Qualitätsmerkmal oder Reichweitenbremse?

Gestern im Kunden-Jourfixe: “Der Horizont-Beitrag hat uns richtig gefreut. Der war ja sogar im Plus-Bereich”. Natürlich haben wiederum wir uns über dieses Feedback unseres Kunden UNICEPTA sehr gefreut, gleichzeitig aber festgestellt, dass viele unserer Kunden Beiträge hinter der Online-Bezahltschranke eher ein wenig weniger lieb haben.

“Warum ist das eigentlich so?”, wundert sich unser Kollege André Schmidt:

“Für eine mediale Platzierung von Themen bedarf es vor allen Dingen Relevanz. Und nach fast 30 Jahren in der PR weiß ich, dass genau diese in unserer Branche nicht immer genau so bewertet wird wie seitens der Redaktion. Wenn die Redaktion nun der Meinung ist, dass gerade unser Thema für die Lesenden nicht nur “nice to have”, sondern auch “worth to pay” ist, ist das für mich ein echtes Qualitätsprädikat. Und das macht mich dann doch ein wenig stolz.”

Nach unserem Kollegen André, hat Joschka Löchte eine differenziertere Meinung zum Thema:

„Bezahltschranken sind für mich ein zweischneidiges Schwert. Sie stehen in einem ständigen Antagonismus zwischen der finanziellen Absicherung von Qualitätsjournalismus und der freien Verfügbarkeit gesellschaftlich relevanter Informationen. Einerseits ermöglichen sie unabhängige Berichterstattung, indem sie die Finanzierung von Journalist:innen gewährleisten. Andererseits würde ich mir wünschen, dass bei wichtigen Themen häufiger auf Paywalls verzichtet wird, damit jeder Mensch – unabhängig von der persönlichen finanziellen Situation – Zugang zu den gleichen Informationen hat.

Auch im beruflichen Kontext bin ich gegenüber Bezahlschranken zwiegespalten. Einerseits zeugt es von hoher journalistischer Qualität und somit einem glaubwürdigen Umfeld, wenn ein Artikel über einen Kunden hinter einer Paywall platziert wird – das würde man nicht tun, wenn der Artikel niemanden interessiert. Andererseits ist es schade, da der Kunde den Artikel auf seinen eigenen Kanälen nicht so einfach für jede:n klickbar teilen kann und damit die Reichweite limitiert bleibt.”

Wie seht Ihr das da draußen in unserer PR-Bubble? Ist die Platzierung hinter der Paywall das Gold-Nugget unter den Kupfermünzen?